1. Tag: 30. Juli 2019 – Der „Fliegende Vorwärts-Chor“

 

Zu nachtschlafender Zeit machten sich die Sängerinnen und Sänger des Projektchores, unser Pianist Andrei und einige Gäste auf den Weg zum Flughafen Frankfurt. Unter sicherer Führung von Karl-Heinz-Sachs in seinem Bus startete die Elmer Crew bereits um 3.10 Uhr, um anschließend an weiteren Stopps in Schlüchtern, Steinau und Maintal-Wachenbuchen die restlichen Mitreisenden einzusammeln. Am Flughafen Frankfurt angekommen startete die Gruppe energiegeladen zu Fuß in Richtung Terminal 1 – der eine schneller, der andere langsamer - so dass die Ersten bereits nach wenigen Metern „verschwunden“ waren. Treffpunkt und Check-in für alle sollte um 5 Uhr am Terminal 1, Bereiche A/B Ebene 2 vor den Schaltern der Lufthansa sein. Dort wartete auch ein kleinerer Teil der Reisegruppe – doch wo waren die anderen? Nach einiger Zeit des Suchens, Telefonierens und Nachfragens traf man sich erleichtert wieder – an einem der vielen Bagage drop-off-Counter der Lufthansa. Erkenntnis des Morgens: Das Reisen in einer Gruppe ist gar nicht so einfach … und das Zusammenbleiben muss noch geübt werden!

 

Munter ging es weiter zum Gate – A 36. Dies hieß: Laufen … laufen … laufen. Nach der Sicherheitskontrolle mit Ausziehen der Schuhe, Rucksäcke und Taschen auspacken sowie Leibesvisitation (der Stockschirm ging übrigens problemlos durch die Kontrolle!) blieb vor dem Gate gerade noch Zeit für einen Kaffee to go, bevor es endlich richtig losging: Der Vorwärts ging in die Luft! Leider war die kulinarische Bewirtung an Bord des Flugzeugs durch die Lufthansa-Sky-Chefs eher einfach gehalten… frei nach Erich Kästner: „Wir haben Schokoriegel, Wasser und auch Kerosin, wir werden in Stockholm erwartet, dort freuen wir uns, die Altstadt und die Schären zu sehn, die Chorproben werden zum Lokaltermin!“

 

Nach knapp 2 Stunden landete der Flieger mit der gutgelaunten Chorgruppe auf dem Stockholmer Flughafen Arlanda. Der anschließende Toilettengang einiger Chormitglieder – schwerpunktmäßig der Sängerinnen - führte zum gegenseitigen Informationsaustausch und zur Konzerteinladung einiger Passanten, bevor alle mit ihrem Gepäck beladen in den bereitstehenden Bus des Charterunternehmens „Flygbussarna“ einstiegen. Derweil erreichte den Chor die Nachricht, dass sich auch Dirigentin Diana Rieger, die sich am Tag zuvor mit der Bahn auf den Weg nach Stockholm gemacht hatte und abends in Hamburg stecken geblieben war, auf dem Weg von Stockholm-Södra zum Hotel befand. Sicher kam die Chor-Crew eine knappe Stunde später im Tagungshotel „Scandic Kungens Kurva“ an – erste „Heimatgefühle“ machten sich breit, denn das Probendomizil lag direkt gegenüber des größten IKEA-Möbelhauses von Skandinavien! Bevor alle Zimmer verteilt waren traf auch unsere Dirigentin trotz stundenlanger Bahn-Odyssee munter, gut gelaunt und voller Tatendrang mit ihrem Privat-Chauffeur Rahel Wagner im Hotel ein.  Da noch nicht alle Zimmer bezugsbereit waren, mussten einige Sängerinnen und Sänger noch etwas warten. So nutzten manche die Zeit zum Eventshopping oder auf der Suche nach Smörgås (frisch belegte Brote mit Salat, Ei, Käse, Schinken usw.)  bei IKEA oder dem angrenzenden Einkaufsmarkt ICA-Kvantum, andere genossen ein super-leckeres Lunchbuffet im hoteleigenen Restaurant oder ruhten sich in den bereits bezogenen Zimmern aus.

 

Zwischenzeitlich bereitet das Organisationsteam in Begleitung der Chorleiterin und des Pianisten den Probenraum vor. Das zuvor besorgte E-Piano musste zusammengeschraubt und die Stühle in Chorsitz-ordnung platziert werden. Erste akustische Proben machten schnell klar, dass der Raum bereits geringste Ungenauigkeiten in der Intonation den Sängerinnen und Sängern sehr übel nehmen würde… Dies bewahrheitete sich in der anschließenden ersten Probeneinheit und brachte so manches, nach nunmehr 12 oder mehr Stunden auf den Beinen und zunehmend müder werdendes Chormitglied sowie die hochmotivierte Chorleitung zum Haare raufen! So mussten sich Sopran und Bass mehrfach und vehement anhören: „Das „u“ kommt auf die ‚4‘! Da nützt es auch nichts, wenn ihr euch hinter den Noten versteckt!“  Eine kurze Kaffeepause verschaffte zunächst etwas Luft und das Koffein neue Energie. Frohen Mutes ging die Probe weiter, kommentiert von Elisabeth: „Ich denk an Freddy Mercury!“ sowie von Andrei: „Ich brauche einen Bleistift!“ Am Ende einigten wir uns auf die Devise: Wenn die Probe chaotisch ist und daneben geht, dann wird es im Konzert sicher super laufen!

 

Belohnt für seine Mühen wurde der Chor am Abend mit einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Middagbuffet im Restaurant. Kalte und warme Speisen, ein großes Salatbuffet sowie Suppe, Brot und Kaffee sowie der anschließende Nachtisch ließen keine Wünsche übrig – müde und satt fielen die Mitglieder der Chor-Crew schließlich in den wohlverdienten Schlaf.